
Hauptleitbahn und Akupunkturpunkte des Funktionskreises Blase
Der Verlauf des Blasen-Meridians
Der Blasen-Meridian (Bl, taiyang der Fußleitbahnen) ist der längste Meridian des Körpers mit insgesamt 67 Punkten. Er beginnt am inneren Augenwinkel, zieht über Stirn, Kopf und Nacken zum Rücken, wo er sich in zwei Stränge aufteilt. Von dort verläuft er beidseitig entlang der Wirbelsäule, über Gesäß und Rückseite der Beine bis zum Endpunkt am äußeren Nagelwinkel der kleinen Zehe.
Da der Blasen-Meridian an der Körperaußenseite liegt, gilt er als Großes Yang (taiyang). In der TCM wird er als „äußerste Oberfläche“ verstanden – vergleichbar mit einem Reisbauern, der gebückt im Feld Wind, Sonne und äußeren Einflüssen ausgesetzt ist.
Bedeutung des Blasen-Meridians in der TCM
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Klinisch ist der Blasen-Meridian wegen seiner Wirkung auf den Rücken und den gesamten Bewegungsapparat wichtig.
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Entlang seines inneren Stranges liegen die Back-Shu-Punkte (Bl 13–Bl 28). Diese stehen in direkter energetischer Verbindung zu den inneren Organen (z. B. Bl 23 = Shu-Punkt der Niere, Bl 15 = Shu-Punkt des Herzens). Über den Blasen-Meridian lassen sich daher alle Zang-Fu-Organe beeinflussen.
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Im unteren Rücken liegt zudem das Feuer der Pforte des Lebens (mingmen huo), das wahre Yang des Nieren-Funktionskreises. Die Funktion dieses „warmen Kerns“ ist entscheidend für alle vitalen Vorgänge, und der Blasen-Meridian hat direkten Einfluss darauf.
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Aufgrund seiner engen Verbindung zum Funktionskreis Niere und seiner yang-dominierten Eigenschaften wird der Blasen-Meridian dem Yang zugeordnet.
Die wichtigsten Akupunkturpunkte des Blasenmeridians
Bl 2 – cuanzhu (Zusammengelegter Bambus)
Bedeutung von Bl 2: Die in Falten gelegten Augenbrauen werden hier mit gerafften Bambusstangen verglichen.
Wo befindet sich der Akupunkturpunkt Bl 2: Am inneren Ende der Augenbraue, direkt über dem inneren Augenwinkel.
Wirkung: Vertreibt Wind (ventus, feng), befreit die Netzbahnen und klärt die Sicht, beruhigt den Kopf
Indikation: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Schnupfen, Schlafstörungen. Bei Kindern wichtiger Punkt bei Erkältungen und Fieber ohne Schweiß.
Bl 10 – tianzhu (Säule des Himmels)
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Lokalisation: Am seitlichen Rand des Musculus trapezius, innerhalb der Haargrenze, 1,3 PZ lateral der Mittellinie.
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Wirkung: Zerstreut Wind, löst Blockaden, lindert Schmerzen.
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Indikationen: Heftige Kopfschmerzen, Nackensteife, Schmerzen im Rücken und in den Schultern.
Bl 23 – shenshu (Shu-Punkt der Niere)
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Lokalisation: 1,5 PZ lateral des Dornfortsatzes des 2. Lendenwirbels.
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Wirkung: Stützt den Funktionskreis Niere, stärkt Lenden, wärmt das Yang.
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Indikationen: Rückenschmerzen, allgemeine Schwäche, Unfruchtbarkeit, Bettnässen, Kältegefühl.
Bl 31–34 – baliao (Die acht Kellerlöcher)
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Lokalisation: In den vier Kreuzbeinlöchern beidseits.
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Wirkung: Löst Qi- und Blutblockaden, reguliert Unterleib und Bewegungsapparat.
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Indikationen: Schmerzen im unteren Rücken, Iliosakralblockaden, Bandscheibenprobleme, Cystitis, Prostatitis, gynäkologische Beschwerden.
Bl 40 – weizhong (Mitte des Staugewässers)
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Lokalisation: In der Mitte der Kniekehlenfalte.
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Wirkung: Befreit die Blasen-Leitbahn, reguliert Niere und Leber, stärkt Lenden und Knie.
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Indikationen: Akute und chronische Rückenschmerzen, Knieprobleme, Ischialgien.
Bl 57 – chengshan (Säule des Fleisches)
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Lokalisation: Zwischen den Muskelsträngen des Gastrocnemius, in der Mitte zwischen Bl 40 und Bl 60.
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Wirkung: Löst Hitze und Feuchtigkeit, reguliert Milz und Leber.
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Indikationen: Hämorrhoiden, Schmerzen in Beinen und Rücken, Wadenkrämpfe.
Bl 60 – kunlun (Heiliger Berg)
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Lokalisation: Auf der Linie zwischen Außenknöchel und Achillessehne.
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Wirkung: Harmonisiert den gesamten Bewegungsapparat, stützt das Nieren-Qi.
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Indikationen: Kopfschmerzen, Nackenverspannung, Rückenschmerzen, Sprunggelenksbeschwerden.
Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Blasen-Punkte
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Bl 10 – Nacken- und Kopfschmerzen
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Bl 23 – stärkt Niere & Yang
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Bl 40 – Meisterpunkt bei Rückenschmerzen
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Bl 57 – klassisch bei Hämorrhoiden
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Bl 60 – reguliert Bewegungsapparat
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