Heilpflanze Kamille Matricaria recutita, M. chamomilla
Heilende Wirkung der Kamille Matricaria recutita (Chamomilla)
Matricaria recutita ist auch bekannt als Matricaria chamomilla oder auch „Echte Kamille“. Sie ist eine der bekanntesten Arznei- und Hauspflanzen in Europa. Die getrockneten Kamillenblüten werden oft Matricariae flos genannt. Sie sind die Basis für Kamillentee und andere Aufgüsse.
In der Naturheilkunde wird die Echte Kamille häufig verwendet. Sie hilft nachweislich bei Magen-Darm-Problemen und Reizungen im Mund- und Rachenbereich. Auch bei Hautirritationen und Atemwegsproblemen kann sie unterstützen. Manche Quellen sprechen auch von ihrer Hilfe bei Menstruationsbeschwerden.
Die Kamillenblüten enthalten viele wichtige Stoffe. Dazu gehören ätherisches Öl mit Bisabolol, Flavonoide, Schleimstoffe, Cumarine und Gerbstoffe. Diese Zutaten sind wichtig für die Herstellung von Tee, Tinkturen, Salben und anderen Produkten.
Die Echte Kamille ist auch ökologisch und kulturhistorisch bedeutend. Sie ist wichtig für Landwirtschaft und Volksmedizin. Mehr Informationen bekommt man in den nächsten Abschnitten.
Botanische Beschreibung der Kamille Matricaria recutita
Die Echte Kamille ist kompakt und leicht buschig. Sie duftet angenehm. Wir erklären in diesem Beitrag ihre Systematik, äußere Merkmale und den Blütenbau. Diese Details erleichtern die Identifikation und den Vergleich mit anderen Arten.
Taxonomie und Synonyme
Die Kamille gehört zur Familie Asteraceae und zur Gattung Matricaria. Man findet sie in Texten als Matricaria recutita L. und Matricaria chamomilla. Der Name Matricaria stammt vom Lateinischen mater/matrix ab. Das Wort leitet sich von den lateinischen Begriffen mater = Mutter bzw. matrix = Gebärmutter ab. Schon in der Antike und Mittelalter wurde Kamille vor allem zur Behandlung gynäkologischer Frauenbeschwerden wie Menstruationsschmerzen, Krämpfen und entzündlichen Prozessen im Beckenbereich eingesetzt.
Chamomilla kommt vom griechischen Wort für ’niederwachsender Apfel‘. Dies beschreibt den Duft der Blüten. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man die typischen Merkmale kennen: Einen hohlen Blütenboden und einen mild-apfeligen Duft.
Wuchsform und typische Merkmale
Die Kamille wächst einjährig, krautig und locker. Ihre Stängel sind dünn; die Wurzeln kurz und faserig. Sie erreicht Höhen von 15 bis 50 cm und Breiten bis 40 cm.
Alle Teile der Pflanze duften typisch. Ihre Blätter sind dunkelgrün und fein gefiedert. Sie sind 4 bis 7 cm lang.
Der mild-apfelige Duft hilft, die Echte Kamille von anderen Arten wie Anthemis zu unterscheiden. Ein hohler Blütenboden ist ein wichtiges Merkmal.
Blütezeit, Blütenaufbau und Samenbildung
Die Kamille blüht meist von Mai bis Juli. In manchen Gebieten sogar bis September. Nach dem Schnitt kann sie erneut blühen, was selten zu mehr Ernten führt.
Die Blüten sind kleine Körbchen an den Spitzen der Stiele. Die Köpfe sind 2–3 cm groß. Gelbe Röhrenblüten sitzen im Zentrum, umgeben von weißen Strahlenblüten. Nach der Bestäubung hängen die Strahlenblüten.
Der Blütenboden ist kegelförmig und innen hohl. Bei Reife bildet die Kamille schmale, hellbraune Samen. Diese sind typisch für die Art.
Vorkommen und Verbreitung in Deutschland und Europa
Die Apothekerkamille findet man oft in Europa. Sie wächst von Süd- bis Nord europa. Kamille kam ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Teilen Südeuropas. Heute ist sie in Europa weit verbreitet.
Ursprüngliche Heimat und heutige Verbreitungsgebiete
Kamille stammt aus dem süd- und osteuropäischen Raum. Forscher nennen sie einen Archäophyt, der sich in Mitteleuropa festgesetzt hat. Sie hat sich sogar bis nach Nordamerika und Australien ausgebreitet.
Standorte in Natur und Kultur
Kamille wächst gerne an sonnigen, trockenen Orten. Man findet sie an Feldrändern und in Mauerritzen. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden und meidet nasse Plätze. Kamille gedeiht bis zu 1.600 Meter Höhe.
Als Kulturpflanze wird sie ausgesät, sobald es April wird. Sie braucht Licht zum Keimen. In der Regel keimt sie in ein bis zwei Wochen. Mit genügend Platz wachsen die Pflanzen besser.
Bedeutung für Insekten und Ökologie
Kamille ist wichtig für viele Tiere. Sie lockt Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an. Diese Tiere finden in den Blüten Nahrung. Zwar ist der Nektar von Kamille nicht sehr reichhaltig, aber sie ist trotzdem wertvoll. In naturnahen Gärten hilft sie, viele Insekten anzuziehen.
Inhaltsstoffe und chemische Zusammensetzung
Kamillenblüten haben viele Bestandteile, die wichtig sind. Ätherisches Kamillenöl ist dabei besonders zentral. Es beeinflusst, wie wir Kamille nutzen können.
Ätherisches Öl und Hauptbestandteile (u. a. Bisabolol)
Das ätherische Kamillenöl, das aus den Blütenköpfen der Kamille gewonnen wird, enthält wichtige Sesquiterpene. Bisabolol ist davon ein Schlüsselbestandteil. Die Bestandteile des Kamillenöls zeichnen sich durch ihre gute Verträglichkeit für Haut und Schleimhäute aus, wirken beruhigend und können entzündungshemmend sein. Äußerlich wird das Öl beispielsweise in Salben eingesetzt, wobei seine Inhaltsstoffe das Eindringen in die Haut erleichtern.
Flavonoide, Cumarine, Gerbstoffe und Schleimstoffe
In Kamillenblüten gibt es viele Flavonoide und Cumarine. Diese Stoffe könnten antioxidativ wirken und Entzündungen modulieren. Gerbstoffe und Schleimstoffe vervollständigen das Profil. Schleimstoffe können beruhigend auf die Schleimhaut wirken. Gerbstoffe und Cumarine haben eine zusammenziehende Wirkung.
Wirkungsrelevante Komponenten und ihre Rolle
Verschiedene Kamillenbestandteile zusammen können also entzündungshemmend und antibakteriell sein. Das eben genannte Bisabolol könnte außerdem die Bildung von Pepsin im Magen reduzieren. Schleimstoffe mildern Reizungen der Schleimhäute. Zusammen bilden diese Komponenten ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten für Kamille. Die genaue Wirkung hängt von der Zusammensetzung und Konzentration ab.
Anwendungsformen der Kamillenblüten
Kamillenblüten sind vielseitig einsetzbar, sowohl als innere Anwendung, wie auch als externe. Ihre Anwendungsgebiete sind eine Mischung aus Pflege, Heilung und traditionellen Rezepten. Hier einige Beispiele:
Aufguss (Kamillenblütentee) und Zubereitungsempfehlungen
Um Tee aus Kamillenblüten zu machen, nimmt man einen Teelöffel getrocknete Blüten. Diese übergießt man mit kochendem Wasser. Nach kurzem Ziehen wird der Tee durch ein Sieb gegossen. Am besten trinkt man Kamillentee ungesüßt und nicht zu heiß, schluckweise. Er hilft besonders gut bei Bauchschmerzen oder wenn Hals und Mund gereizt sind.
Bei Kindern ist es wichtig, auf das Alter und die richtige Menge zu achten.
Extrakte, Tinkturen und Öl
In der Apotheke findet man Kamillenextrakt, in flüssiger oder trockener Form. Diese Produkte sind für den inneren und äußeren Gebrauch gedacht. Sie enthalten genau festgelegte Wirkstoffe. Die Kamillentinktur enthält Alkohol. Man kann sie zum Gurgeln, für Einreibungen oder als Zusatz beim Inhalieren nutzen. Die genaue Menge steht auf der Verpackung. Kamillenöl wird in der Kosmetik und Therapie eingesetzt. Man gibt es sparsam in Salben und Cremes oder verwendet es für einen angenehmen Duft im Bad.
Äußerliche Zubereitungen: Umschläge, Salben und Bäder
Zur Anwendung auf der Haut bereitet man einen lauwarmen Kamillentee vor. Ein feuchter Umschlag damit hilft bei Schnittwunden, Hautirritationen und entzündeten Stellen.
Kamillensalbe gibt es fertig zu kaufen. Man kann sie aber auch selbst herstellen, aus Extrakten und einer Salbengrundlage. Sie ist gut für die Hautpflege bei leichten Reizungen.
Ein Bad mit Kamillenzusatz beruhigt die Haut und hilft entspannen. Man benötigt dafür einen starken Tee oder ein passend dosiertes Extrakt. Hier ein Rezept:
Beruhigendes Kamillenbad
Zutaten:
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40 g getrocknete Kamillenblüten oder 5–10 Tropfen ätherisches Kamillenöl
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1 Liter kochendes Wasser (bei getrockneten Blüten)
Zubereitung:
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Sud herstellen: Die getrockneten Kamillenblüten mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 10–15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.
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Das Kamillenwasser in das bereits eingelassene warme Badewasser geben.
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15–20 Minuten entspannt baden, danach die Haut sanft abtupfen (nicht rubbeln!).
Tipp: Bei empfindlicher Haut ist ein Kamillenöl-Bad noch angenehmer, wenn Sie 5–10 Tropfen Öl zusätzlich direkt ins Badewasser geben.
Kamille bei Magen-Darm-Beschwerden
Kamille wird oft für Magen- und Darmprobleme verwendet. Sie hilft bei Völlegefühl und leichten Krämpfen. Die Verwendung von Kamille hat eine lange Tradition.
Traditionelle Anwendung bei Blähungen und leichten Krämpfen
Kamille wird zum Lindern von Blähungen empfohlen. Ihre Inhaltsstoffe, wie Bisabolol, entspannen und helfen gegen Blähungen. So steht es in Fachquellen. Ebenso bei Bauchkrämpfen ist Kamille oft erste Wahl. Man trinkt sie als Tee in kleinen Schlucken. Lesen Sie hier, wie man den Kamillentee am besten zubereitet.
Kamillentee: Zubereitungsart und Dosierungshinweise
- Für Kamillentee benötigt man 1 Teelöffel getrocknete Blüten pro Tasse.
- Mit heißem Wasser übergießen und 5–10 Minuten ziehen lassen.
- Dann sieben und abkühlen lassen.
Normalerweise trinkt man 1 Tasse Kamillentee in kleinen Schlucken. Man kann ihn mehrmals täglich trinken. Für Fertigpräparate die Packungsangaben beachten. Für Kinder mildere Mengen verwenden. Bei Unsicherheiten Fachleute wie Apotheker oder Ärzte fragen. Besonders wenn Beschwerden nicht besser werden.
Verwendung bei Reizzuständen im Mund- und Rachenraum
Kamille ist bekannt für ihre Wirkung gegen gereizte Schleimhäute. Ein Kamillenaufguss (Extrakt aus Kamillenblüten) kann beruhigen und wirkt entzündungshemmend. Es ist wichtig, den Aufguss vor der Nutzung abkühlen zu lassen.
Gurgellösungen und Mundspülungen aus Kamille
Zum Gurgeln einen Kamillenaufguss machen: Nehmen Sie 1–2 Teelöffel getrocknete Kamillenblüten pro Tasse. Mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Danach auf lauwarme Temperatur abkühlen lassen. Mehrmals täglich mit der Gurgellösung den Mund- und Rachenraum spülen. Beim Gurgeln nicht schlucken und die Lösung lauwarm verwenden. Achte darauf, saubere Gefäße zu benutzen. Es gibt auch alkoholische Kamillen-Auszüge in der Apotheke, die rezeptfrei sind.
In Apotheken gibt es auch fertige Mundspülungen mit Kamille. Diese sind gut, wenn man schnell Hilfe bei Reizungen braucht oder selbst keinen Aufguss machen möchte.
Möglichen Alternativen
Als Alternative dienen Salbei oder eine Mischung aus Kamille und Salbei. Diese Kräuter helfen ebenfalls gegen Entzündungen. Bei bakteriellen Infektionen können medizinische Mundspülungen helfen. Gurgeln ist nichts für Kleinkinder. Es gibt spezielle Produkte für Kinder. Bei langanhaltenden Beschwerden oder Fieber sollte man einen Arzt aufsuchen.
Äußerliche Anwendung bei Hautirritationen und Wunden
Kamille hilft schon seit Jahrhunderten bei Hautproblemen und ergänzt die Hautpflege. Sie wird in Badezusätzen, Salben und als Umschlag verwendet. Kamillenprodukte können die Haut beruhigen, wenn sie richtig angewendet werden.
Umschläge, Waschungen und Salben aus Kamillenextrakten
Umschläge mit Kamillenaufguss wirken beruhigend auf entzündete Haut. Ein Kamillenumschlag sollte immer sauber und nur kurz angewendet werden. Das kühlt und beruhigt die betroffene Stelle.
Waschungen sind gut für kleine Kratzer. Bei größeren Wunden sollte man einen Arzt fragen. Kamillensalbe aus der Apotheke hilft bei der Hautpflege.
Pflegende Anwendungen wie Handcremes und Badenutzung
Kamille findet sich in vielen Kosmetikprodukten. Handcremes mit Kamille schützen und befeuchten trockene Hände. Es ist wichtig, auf die Inhaltsstoffe zu achten, besonders bei sensibler Haut.
Ein Bad mit Kamillenzusatz beruhigt die Haut sanft. Solche Badezusätze sind gut verträglich. Vor der Anwendung auf offenen Wunden sollte man einen Expertenrat einholen.
Man sollte vorsichtig mit Kamille sein, wenn man gegen Korbblütler empfindlich ist. Ein Test auf einem kleinen Hautbereich hilft, Reaktionen zu vermeiden. Bei Unsicherheiten oder größeren Problemen ist ein Arzt zu konsultieren.
Inhalationen und Anwendungen bei Atemwegsreizungen
Kamille-Inhalationen sind eine milde Methode, um Atemwege zu beruhigen. Sie befeuchten entzündete Bereiche und mildern Beschwerden. Hier lernt man, wie man eine Kamille-Inhalation richtig vorbereitet und sicher anwendet.
Zubereitung von Dampf-Inhalationen mit Kamillenblüten
Um eine Dampf-Inhalation zu machen, gibt man eine Handvoll Kamillenblüten in heißes Wasser. Manchmal fügt man auch Kamillen-Tinktur hinzu.
Man sollte den Kopf einige Zentimeter (mind. 20 cm) über die Schüssel halten und dabei ein Handtuch über den Kopf legen. So vermeidet man, dass der heiße Dampf zu heiss auf die Haut trifft. Man sollte etwa 10–15 Minuten langsam und gleichmäßig atmen.
Wirkungsrichtung und praktische Hinweise für die Durchführung
Kamille-Inhalation kann helfen, festsitzenden Schleim zu lösen. Sie befeuchtet auch die Atemwege. Einige sagen, es reduziert auch Kopfschmerzen bei Erkältungen.
Bei der Anwendung sollte man nicht zu nah an das heiße Wasser kommen. Man sollte nur warmen Dampf einatmen und alles sauber halten. So vermeidet man Keime.
Menschen mit Asthma oder anderen schweren Atemwegsproblemen sollten vorsichtig sein. Sie sollten vorher mit einem Arzt sprechen. Kinder brauchen eine Anleitung von Fachleuten.
Zusätzlich kann man andere bewährte Inhalationstechniken nutzen. Bei Fragen oder Unsicherheiten sollte man immer ärztlichen Rat einholen. So minimiert man Risiken bei der Inhalation.
Kamille in der Frauenheilkunde und bei Menstruationsbeschwerden
Kamille ist seit Langem in der Frauenheilkunde bekannt. Sie wird seit Jahrhunderten gegen Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Ihre Wirkungen als beruhigend und entzündungshemmend sind in vielen Kräuterbüchern erwähnt. Moderne Ratgeber erwähnen diese historischen Anwendungen.
Historische Namensherkunft und traditionelle Verwendung
Der Name „Matricaria“ deutet auf die Nutzung bei Gebärmutter- und Zyklusbeschwerden hin. In Deutschland nennt man sie auch „Mutterkraut“. Ihre Anwendung bei Menstruations- und Schwangerschaftsbeschwerden war in der Kloster- und Volksmedizin verbreitet. Man nutzte sie für Sitzbäder oder Umschläge.
Auch Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) empfahl in ihren Schriften die Verwendung von Kamille (Matricaria chamomilla) zur Unterstützung der Frauenheilkunde, insbesondere bei Beschwerden wie Menstruationskrämpfen oder schwacher Menstruation. Sie kombinierte Kamille mit anderen Kräutern wie Rainfarn und Wollkraut für Dampfsitzbäder, um die Wirkung zu verstärken.
Auch heute verwendet man diese traditionelle Methoden. Können sie doch krampfartige Schmerzen während der Menstruation lindern. Es gibt zahlreiche historisch belegte Empfehlungen für lauwarme Aufgüsse und äußerliche Anwendungen. Diese Traditionen erklären die Bedeutung der Kamille in der Frauenheilkunde.
Sicherheitsaspekte, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Kamille ist ein bewährtes Heilmittel. Doch es gibt auch unerwünschte allergische Reaktionen. Allergien gegen Pflanzen der Asteraceae-Familie sind wichtig. Eine Allergie gegen Korbblütler kann zu Hautausschlägen, Juckreiz und Atemwegsproblemen führen.
Allergien gegen Korbblütler und Kreuzreaktionen
Wer gegen Ambrosia oder Ragweed allergisch ist, sollte bei Kamille aufpassen. Berührung oder Einatmen kann eine Kreuzreaktion auslösen. Bei Hautentzündungen, Schwellungen oder Atemnot ist medizinischer Rat gefragt.
Kamille in historischen Quellen und Volksmedizin
Die Kamille ist also schon lange in Europa bekannt. Sie war schon in ägyptischen Texten und griechischen Schriften zu finden. Deshalb wird sie oft mit der Antike und heilenden Praktiken in Verbindung gebracht. Ihre lange Geschichte zeigt damals wie heute die Anwendung der Naturheilkunde.
Verwendung in Antike, Mittelalter und Volksbrauch
In der Antike wurde Kamille gegen Magenprobleme eingesetzt und als Zusatz im Badewasser verwendet. Ihr Duft gab ihr den Namen chamaimelon im Griechischen. Im Mittelalter lobten Mönche ihre entzündungshemmenden Wirkungen. Kamille galt als „gutes Kraut“.
Leute banden Sträußchen aus Kamille vor dem Johannistag. Diese wurden zum Schutz gegen Schädlinge in die erste Heuernte gesteckt.
Die Geschichte der Kamille ist vielfältig. Sie zeigt, wie medizinische, kultische und praktische Nutzung Hand in Hand gehen. Diese Traditionen bieten die Basis für ihre Rolle in der Moderne, ohne feste Heilversprechen.