Naturmed Nlog - Therapeuten Fachbuchblog

Gesunder und erholsamer Schlaf ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Wohlbefindens. Eine gesunde Lebensweise und ein bedürfnisorientierter Schlafrhythmus tragen dazu ebenso bei wie eine optimal gestaltete Schlafumgebung. Gerade für Allergiker ist es aber gar nicht so einfach, ihren Schlafplatz so zu gestalten, dass Allergene und die Reaktionen, die sie auslösen können, den Nachtschlaf nicht empfindlich stören.

Ein unverzichtbares Basic für gesunden Schlaf ist eine hochwertige Matratze, die den Körper im Schlaf optimal stützt. Besonders wichtig ist dabei eine natürliche Haltung der Wirbelsäule in jeder Schlafposition sowie eine zuverlässige Entlastung der Druckpunkte im Schulter-Nacken-Bereich und dem Hüft- und Beckenregion. Auch die Knie werden durch eine gleichmäßige Gewichtsverteilung im Schlaf entlastet und die Gelenke werden geschont.

Für Allergiker ist die stützende Funktion einer Matratze allerdings nicht der einzige Aspekt, der beim Einrichten des Schlafzimmers berücksichtigt werden sollte. Allergiker Matratzen sollten aus speziellen und hochwertigen Materialien bestehen, in denen Allergene sich nicht gut vermehren können und die möglichst wenig allergieauslösende Partikel an die Atemluft abgeben. Auf diesen Matratzen kommen Allergiker wirklich zur Ruhe.

Materialien für Allergiker Matratzen

Für einen gesunden und erholsamen Schlaf benötigen Allergiker Matratzen, die von ihrer materiellen Beschaffenheit her auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Besonders gut sind Matratzen, in denen sich Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen nicht in großer Zahl ansammeln und vermehren können. Federkernmatratzen und Matratzen, in denen Tierhaar verarbeitet wurde, sind für Allergiker in der Regel nicht geeignet, da sie bereits nach kurzer Benutzung viel Staub in ihrem Inneren einlagern und damit ein Milieu schaffen, in dem Allergene angereichert werden können. Für Tierhaarallergiker sind Matratzen mit einer Füllung aus Tierhaar zusätzlich nicht geeignet.

Besser geeignet sind Allergiker Matratzen aus Kaltschaum und Naturlatex. Beide Materialien sind äußerst atmungsaktiv und machen es Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen deshalb schwer, sich einzunisten und zu vermehren. Vor allem grobporiger Schaumstoff eignet sich hervorragend zur Herstellung von Allergiker Matratzen. Auch Naturmaterialien wie Kokosfasern, Stroh oder Seegras werden immer häufiger in Allergiker Matratzen verarbeitet, da auch sie ein sehr trockenes Schlafklima begünstigen. Beliebt sind auch Matratzen aus Naturlatex, in denen Anteile von Naturfasern wie Kokos verarbeitet sind.

Allergiker Matratzen sorgen durch ihre atmungsaktive Beschaffenheit für einen sehr zuverlässigen Feuchtigkeitsaustausch zwischen dem Matratzeninneren und der Umgebungsluft. Dadurch sind Allergiker-Matratzen meist trockener als andere Matratzen. Vor allem für Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen wird so ein ungemütliches Milieu geschaffen und die Freisetzung von Allergenen kann wirkungsvoll eingedämmt werden. Allergiker sollten beim Kauf ihrer Matratze auf höchste Qualität achten und nach Möglichkeit zertifizierte Bioprodukte wählen.

Damit nicht nur Allergien, sondern auch Verspannungen und Haltungsschäden keine Chance haben, empfehlen Experten Allergiker Matratzen mit einem 7-Zonen-Stützsystem. So werden alle wesentlichen Belastungspunkte des Körpers im Schlaf optimal entlastet und eine ergonomische Haltung der Wirbelsäule wird unterstützt.

Die perfekte Ergänzung für eine Allergiker-Matratze ist ein Matratzenschoner aus bester Bioqualität. Besonders gut geeignet sind spezielle Allergiker-Textilien aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, die mindestens bei 60 Grad gewaschen werden können. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt im Handel nach speziellen Hygiene-Matratzenschonern mit dem Zusatz kbA (kontrolliert biologischer Anbau) achten. Vor allem für Allergiker empfiehlt sich die Anschaffung eines zweiten Matratzenschoners, damit im Alltag ein regelmäßiger Austausch möglich ist.

Allergiker Matratzen zuverlässig erkennen

Nicht jede Matratze, die aus den angegebenen Materialien gefertigt wurde, ist tatsächlich gut für Allergiker geeignet und darf sich deshalb Allergiker-Matratze nennen. Neben dem verwendeten Material sind auch die Verarbeitung und die verarbeiteten Zusatzstoffe wichtig. Dezidierte Allergiker Matratzen sollten im Fachhandel immer mit der Bezeichnung „schadstoffgeprüft und allergiefrei“ ausgewiesen werden.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Prüfsiegel, die für allergikerfreundliche Produkte vergeben werden. Besonders bekannt ist das ECARF-Qualitätssiegel. Für die Vergabe des Siegels werden verschiedenen Kriterien und Richtwerte analysiert, die ein Produkt oder auch eine Dienstleistung im Hinblick auf ihr Allergierisiko einstufen. Unabhängige Gutachten und wissenschaftliche Studien sind erforderlich, um das ECARF-Qualitätssiegel in Anspruch nehmen zu können. Das ECARF-Qualitätssiegel wird heute in über 30 Ländern für Produkte und Dienstleistungen vergeben, die besonders allergikerfreundlich sind.

Auch das IUG-Produktsiegel „Allergiker-geeignet“ ist ebenfalls ein guter Anhaltspunkt dafür, dass eine Matratze tatsächlich ein geringes Allergierisiko birgt. Der Vergabe des Siegels liegen allergotoxikologischen Kontrollen auch immunologische Tests ex vivo zugrunde.

Auch der Deutsche Allergie- und Asthmabund hat ein Label entwickelt, das die Allergikerfreundlichkeit von Matratzen und anderen Produkten zertifiziert. Das DAAB-Label wird an Produkte und Unternehmen vergeben, die als besonders gut geeignet für Allergiker oder Neurodermitisbetroffene einzustufen sind. Alle Produkte, die mit dem DAAB-Label zertifiziert werden möchten, müssen frei sein von

  • Duftstoffen, Aromastoffen, ätherischen Ölen,
  • Konservierungsstoffen, die als Kontaktallergene bekannt sind,
  • Farbstoffen, die als Kontaktallergene bekannt sind,
  • von weiteren Inhaltsstoffen, die als Kontaktallergene bekannt sind wie z.B. Lanolin, Kolophonium usw.
  • stark irritativen Inhaltsstoffen, die beispielsweise bereits in geringen Mengen Irritationen der Schleimhäute, Augen oder Haut auslösen können.

(Quelle:http://www.daab.de/service/produktvoraussetzung/)

Wer auf der Suche nach einer Allergiker Matratze auf diese unabhängigen Prüfsiegel vertraut, kann sicher sein, ein hochwertiges Produkt zu erwerben, das den gesunden und erholsamen Schlaf bestmöglich unterstützt.

Allgemeine Tipps für gesunden Schlaf trotz Allergie

Neben der Wahl der richtigen Materialien für das Schlafzimmer können Allergiker auch ein paar ganz allgemeine Dinge berücksichtigen, um ihre Schlafumgebung möglichst allergikerfreundlich zu gestalten und damit der Vermehrung von Allergenen und dem Risiko von allergischen Reaktionen effektiv vorzubeugen.

  1. Das Schlafzimmer regelmäßig gut lüften

Eine gute Luftzirkulation ist vor allem für Allergikerschlafplätze wichtig. Das Schlafzimmer sollte deshalb mehrmals täglich gut gelüftet werden. Ideal ist zweimaliges Stoßlüften, zunächst am Morgen, nach dem Aufstehen, und noch einmal unmittelbar vor dem Schlafengehen. Gründliches Stoßlüften von maximal einer halben Stunde länge ist deutlich effektiver als ein leicht geöffnetes oder gekipptes Fenster über viele Stunden des Tages.

  1. Schlaftextilien regelmäßig lüften

Auch die Schlaftextilien sollten regelmäßig gut gelüftet werden. Es empfiehlt sich, Kissen und Bettdecke immer nach dem Schlafen vom Bett abzuheben und zum Lüften aufzuhängen, zum Beispiel über einen Wäscheständer. So kann gleichzeitig auch die Matratze atmen.

  1. Matratze regelmäßig lüften

Auch die Matratze selbst kann durchaus regelmäßig gelüftet werden. Allergiker sollten ihre Matratze mindestens einmal im Monat von Bettlaken und Matratzenschoner befreien und zum Lüften möglichst frei im Raum aufstellen. Muss die Matratze aus Stabilitätsgründen beim Lüften an eine Wand angelehnt werden, sollte sie zwischendurch gewendet werden. Nachdem der Matratzenschoner und das Bettlaken bei mindestens 60 Grad gewaschen wurden, kann die Matratze wieder wie gewohnt bezogen werden.

  1. Die Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit schafft ein Milieu, in dem sich Mikroben wie Hausstaubmilben oder Schimmelpilzsporen wohl fühlen und gut vermehren. Da die Ausscheidungen der Mikroben die Allergene enthalten, auf die Allergiker reagieren, ist es wichtig, eine Schlafumgebung zu schaffen, in der sich die Mikroben nicht zu stark vermehren können. Die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sollte nicht mehr als 40 bis 50 Prozent betragen. Bei einer niedrigeren Luftfeuchtigkeit können die Schleimhäute auf Dauer gereizt werden, was die Qualität des Nachtschlafes senkt.

Im Handel gibt es elektronische Hygrometer, die die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zuverlässig überwachen. Auch Funkwetterstationen verfügen häufig über zusätzliche Optionen, die die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen messen. Für iPhone und Android-Geräte gibt es inzwischen auch Apps, mit denen es möglich sein soll, die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu messen. Das Internetportal Giga hat verschiedene Anwendungen getestet und informiert im Ratgeber über Möglichkeiten sowie Vor- und Nachteile von mobilen Messanwendungen.

  1. Materialien regelmäßig austauschen

Damit die Hygiene im Schlafzimmer dauerhaft stimmt, sollten die einzelnen Bestandteile des Schlafplatzes in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Dabei gilt:

  • Die Matratze spätestens nach 8 Jahren austauschen
  • Bettdecke und Unterbett spätestens nach 4 Jahren austauschen
  • Kopfkissen spätestens nach 5 Jahren austauschen
  1. Schlaftextilien heiß genug waschen

Das Waschen von Schlaftextilien bringt nur dann den gewünschten Erfolg, wenn sie heiß genug gewaschen werden. Mindestens 60 Grad sollte jeder Waschgang für Bettwäsche, Unterbett, Kopfkissen und Matratzenschoner haben, damit Mikroben zuverlässig abgetötet werden. Vor allem Allergiker sollten deshalb darauf achten, nur Schlaftextilien zu wählen, die regelmäßig bei mindestens 60 Grad gewaschen werden können.

Bildquelle:

Abbildung 1: @ congerdesign (CCO-Lizenz) / pixabay.com