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Wen betrifft die Migräne?

Rund 10-15% der Bevölkerung leiden an Migräne. Sie kann schon im Kindesalter auftreten, oft macht sie sich hier nur durch Bauchschmerzen und Übelkeit bemerkbar. Jungen und Mädchen sind gleichermaßen betroffen. Nach der Pubertät leiden Frauen dreimal so häufig an Migräne wie Männer. Sie manifestiert sich zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr zeigen sich die Beschwerden am stärksten, im höheren Alter lassen diese oft nach oder bleiben sogar ganz aus.

Migräne was versteht man darunter?

Die Migräne ist eine Erkrankung des Gehirns. Dort werden schmerzverarbeitende Zentren aktiviert und Neurotransmitter (schmerzvermittelnde Botenstoffen) ausgeschüttet. Diese führen dazu, dass es an den Blutgefäßen der Hirnhäute zu einer sterilen Entzündungsreaktion kommt. Durch die Pulsationen in den Blutgefäßen kommt es zu einer Dehnung der entzündeten Gefäßwand, dies ist auch der Grund für den pulsierenden Schmerzcharakter der bei der Migräne typisch ist.

Wissenschaftlich gesehen besteht für die Migräne eine genetische Veranlagung. Ca. zwei Drittel der Patienten haben weitere Angehörige, die an Migräne leiden.

Typische Symptome der Migräne sind:

  • Eine Aura, ca. 15-20% haben vor der Mirgräne eine Aura
  • Sehstörungen mit Flimmersehen
  • Gefühlsstörungen auf einer Körperseite
  • Sprachstörungen

Weitere Migräne-Symptome können sein:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Depressive Verstimmung
  • Schwindel
  • Allgemeine Erschöpfung

Risikofaktoren und Trigger der Migräne:

  • Falsche und einseitige Ernährung
  • Schlafmangel und Stress
  • Hormonelle Einflüsse, zyklusbedingte Migräne
  • Wetterfühligkeit

Gerade bei Kindern und Jugendlichen kann die Migräne, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird, sehr gut in den Griff bekommen werden.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden auch schon Babys und Kleinkinder akupunktiert, alternativ kann ein Akupunkturlaser eingesetzt werden. Auch die klassische Tuina-Massage und die ausleitende Methode des Gua Sha werden sehr erfolgreich eingesetzt.

Akupunktur bei Kinder bis zum 1. Lebensjahr:

Diese können in der Regel mit ganz dünnen Gesichtsakupunkturnadeln genadelt werden. Die Punkte werden nur kurz angestochen, durch den Babyspeck wird dies meist nicht als schmerzhaft empfunden. Auch die Behandlung mit Shonishin (japanischer Kinderakupunktur) ist sehr effektiv.

Akupunktur bei Kinder vom 1. – 10. Lebensjahr:

Sie werden meist mit Shonishin (japanischer Kinderakupunktur) behandelt. Shonishin ist eine nicht-invasive Akupunkturmethode, bei der verschiedene Instrumente verwendet werden ohne die Haut zu verletzen. Die Behandlung geschieht durch Streich-, Druck-, Vibrations- und Klopftechniken an Akupunkturpunkten, Meridianen und Körperarealen.

Kinder ab dem 10. Lebensjahr:

Sie lassen sich meist problemlos mit Akupunkturnadeln behandeln. Es werden auch hier sehr dünne Nadeln, entweder aus der Ohrakupunktur oder japanische Nadeln verwendet.

Migräne – welche Punkte wirken?

  • Gallenblase 20
  • Dickdarm 4
  • Leber 3
  • Extrapunkt Tai Yang
  • sowie die A- und B-Zone der Schädelakupunktur nach Yamamoto

Tuina bei Migräne von Kindern:

Hier wird geschoben und gegriffen. Sie ist eine der ältesten und komplexesten Massageverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Tui bedeutet:
schieben, drücken und wird meist mit dem Zeige- und Mittelfinger ausgeführt. Diese Technik tonisiert und kühlt

Na bedeutet:
greifen und schieben und wird mit dem Daumen und Zeigefinger ausgeführt. Diese Technik sediert und wärmt

Bei den Kleinen wird die Massage je nach Lokalisation mit der gesamten Hand,  dem Daumen, Zeige- und Mittelfinger ausgeführt. Die Behandlung ist frei von Nebenwirkungen und kann daher bei vielen Beschwerden eingesetzt werden.

Ausleitung mit Gua Sha:

Gua bedeutet Schaben

Sha bedeutet äußere, sichtbare Flecken, die gestautes Qi wiederspiegeln

Hierzu wird meist mittels eines Büffelhorns, oder eines anderen Schabewerkzeuges die Haut oberflächlich geschabt, dadurch kommt es zu unterschiedlich großen Petechien, (Einblutungen der Haut) welche sich wie ein Bluterguss innerhalb weniger Tage wieder auflöst. Die Haut bleibt beim Gua Sha intakt es gibt keine Krusten oder Narben.

In der Chinesischen Medizin wird Gua Sha angewandt, um die Oberfläche von Pathogenen wie Wind, Feuchtigkeit, Hitze oder Kälte zu befreien. Durch das Schaben wird der Qi- und Blutfluss wieder angeregt. Deshalb wird es auch sehr effektiv bei der Behandlung von Migräne angewandt.

Der Druck kann individuell angepasst werden, so dass die Patienten, gerade die Kleinen, deren Haut noch sehr sensibel ist, nicht unnötig leiden müssen.

Hier finden Sie wertvolle Bücher zu den oben genannten Behandlungsmethoden:

>>>Nielsen, Gua Sha

>>>Luan Changye, Infantile Tuina

>>>Wernicke, Shonishin – japanische Kinderakupunktur