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Blut-Mangel, wie Sie das Blut mit Heilkräutern tonisieren können

Ein Beitrag von Dr. Florian Ploberger

Westliche und traditionell chinesische Heilkräuter, die das Blut tonisieren

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Lebhafte Träume sind ein Symptom bei Blut-Mangel.

Klassische Symptome eines Blut-Mangel sind: Gesichtsblässe, leichtes Schwindelgefühl, Schreckhaftigkeit, Trockenheit der Haut und Haare, brüchige Fingernägel, Anfälligkeit zu Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündungen), lebhafte Träume, Nachtblindheit, Trockenheit des Stuhles, sowie eine Menstruationsblutung mit wenig Blut.

In der chinesischen Medizin wird zwischen einem Herz- und einem Leber-Blut-Mangel unterschieden. Bei einem Herz-Blut-Mangel stehen Symptome wie Schreckhaftigkeit, Palpitationen (Herzklopfen) sowie ein Gefühl der inneren Unruhe im Vordergrund; bei einem Leber-Blut-Mangel Symptome wie: Anfälligkeit zu Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündungen), Neigung zu Spasmen (Krämpfen) sowie ein harter Muskeltonus. Bei allen Arten eines Blut-Mangels wird ein blasser Zungenkörper mit einem trockenen Zungenbelag gefunden. Der Puls ist dünn (xi).

Ursachen für Blutmangel

Es gibt mehrere Ursachen für einen Blut-Mangel: Verletzungen, zu starke Menstruationsblutungen, zu starkes Schwitzen, sowie ein Milz-Qi- und Nieren-Yang-Mangel. Diese führen zu einer verminderten Blutproduktion. Aus diesem Grund kann ein übermäßiger Verzehr von Rohkost, sowie die Einnahme von bitter-kalten Kräutern zu einem Blut-Mangel führen. Weitere Ursachen für einen Blut-Mangel können sein: Eine Blut-Stagnation sowie Blut-Hitze.

Die drei Faktoren Blut-Mangel, Blut-Stagnation und Blut-Hitze stehen in engem Verhältnis zueinander. So kann beispielsweise ein Blut-Mangel relativ leicht zu einer Blut-Stagnation führen, etc.

Natürlich ist es so, dass die Therapie eines Blut-Mangel den Ursachen entgegengesetzt sein sollte; beispielsweise sollte eine Blut-Stagnation behoben werden, wenn diese die Ursache für einen Blut-Mangel darstellt.

In diesem Fall sollten die in diesem Artikel beschriebenen Rezepturen „Si wu tang“ und „Dang gui shao yao san“ durch Kräuter, die die Blutzirkulation anregen, ergänzt werden.

1. Rezeptur: Si wu tang (4 Arzneien-Dekokt)

  • Rhemanniae praeparata (Shudihuang) 9 g Kaiserkraut
  • Angelicae sinensis (Danggui) 6 g Ministerkraut
  • Paeonia alba (Baishaoyao) 9 g Ministerkraut
  • Ligustici (Chuanxiong) 6 g Ministerkraut

Wirkung:

  • Tonisiert das Blut
  • Reguliert die Leber

Indikation:

  • Müdigkeit
  • Blasse Gesichtsfarbe
  • Blasse, trockene Lippen
  • Spasmen (Krämpfe), da Muskeln und Sehnen nicht ausreichend versorgt werden
  • Parästhesien (Taubheitsgefühle)
  • Sehnenscheidenprobleme wie zum Beispiel Tendovaginitis (Sehnenscheiden-entzündung)
  • Dünne, blasse und brüchige Finger- und Zehennägel
  • Verstopfung mit einem trockenen Stuhl
  • Trockenheit der Augen
  • Gesichtsfeldausfälle
  • Nachtblindheit
  • Schwindelgefühl
  • Oberflächlicher Schlaf
  • Lebhafte Träume oder sogar Alpträume
  • Unregelmäßige, schmerzhafte oder zu schwache Menstruationsblutung, im Extremfall Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation, welche nur bei ausreichend vorhandenem Leber-Blut zustande kommt!)
  • Gelegentlich Tremor (Zittern) der Extremitäten

Entsprechende westliche Krankheitsbilder:

  • Anämie (Blutmangel)
  • Dysmenorrhoe (Schmerzen zur Zeit der Blutung)
  • Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)
  • Drohende Frühgeburt
  • Post partale Schwäche (nach der Geburt)
  • Urticaria (Nesselsucht)
  • Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung)
  • Tics (spontane Muskelkontraktionen)
  • Vitamin B Mangel
  • Myopie (Kurzsichtigkeit)

Zungendiagnose

blasser Zungenkörper; Zungenbelag: dünn, trocken.

Pulsdiagnose

(Mai): dünn (xi)

Beschreibung der klassischen TCM-Rezeptur:

„Si wu tang“ ist eine Basisrezeptur, die das Blut tonisiert und eingesetzt werden kann, um die Menstruationsblutung zu regulieren. Doch wie die vier Kräutern, die das Qi tonisieren („Si jun zi tang“), wird die Rezeptur „Si wu tang“ selten ohne die Ergänzung zusätzlicher Kräuter verschrieben. Es ist eher so, dass die Rezeptur „Si wu tang“ als Basisrezeptur dient, die mit anderen Kräutern erweitert wird.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass die Rezeptur „Si wu tang“ eher bei chronischen Beschwerden zur Anwendung kommt. Bei akutem Auftreten eines Blut-Mangels, beispielsweise aufgrund einer akuten Blutung oder nach einer Geburt, empfehlen traditionelle TCM-Ärzte folgende Vorgangsweise: „bei massiver Erschöpfung des Blutes ist das Qi zu tonisieren“. Beispielsweise wird Rdx. Angelicae sinensis (Danggui) in Kombination mit Rdx. Astragalus (Huangqi) gegeben.

Da die vier Kräuter dieser Rezeptur sehr nährend wirken, sollen speziell bei Menschen, die einen Milz-Yang-Mangel aufweisen, resorptionsfördernde Kräuter bzw. Milz-Qi-tonisierende Kräuter der Rezeptur hinzugefügt werden.

Die Analyse der einzelnen Kräuter:

Jedes der vier Blut-tonisierenden Kräuter weist eine unterschiedliche Wirkqualität auf. Das Kaiserkraut Rdx. Rehmanniae praeparata (Shudihuang) tonisiert das Blut sowie das Leber- und Nieren-Yin. Das Ministerkraut Rdx. Paeoniae alba (Baishao) tonisiert das Blut und bewahrt das Yin. Die Kombination der beiden Kräuter ist ein starkes Leber-Blut-Tonikum, die jedoch stark nährend wirkt. Deswegen können die beiden Kräuter möglicherweise Ursache für eine Blut-Stagnation sein.

Dieser „unerwünschten Wirkung“ wirken die nun folgenden Kräuter entgegen. Beide sind ebenfalls Ministerkräuter. Rdx. Angelicae sinensis (Danggui) tonisiert den Qi-Aspekt des Blutes und bewegt das Blut. Zusätzlich kann es – wie auch Rdx. Rehmanniae praeparata (Shudihuang) – eingesetzt werden, um im Bereich des Verdauungstraktes befeuchtend zu wirken. Beide Kräuter können zur Behandlung einer trockenen Verstopfung eingesetzt werden. Rdx. Ligustici (Chuanxiong) wirkt hauptsächlich als Blut-bewegendes Kraut, das auch die Qi-Zirkulation unterstützt. Rdx. Ligustici (Chuanxiong) wirkt damit Schmerzen entgegen.

Das oben angeführte Kraut Rdx. Paeonia alba (Baishao) dient als Schutz vor einer Verletzung des Yin durch die zwei bewegenden Kräuter Rdx. Angelicae sinensis (Danggui) sowie Rdx. Ligustici (Chuanxiong). Wenn ein Blut-Mangel im Vordergrund stehen, sollten die ersten beiden Kräuter höher dosiert werden. Falls eine Blut-Stagnation im Vordergrund steht, sind Rdx. Angelicae sinensis (Danggui) und Rdx. Ligustici (Chuanxiong) höher zu dosieren. Wir werden den vier Kräutern der Rezeptur „Si wu tang“ wieder unter Punkt 14. Rezeptur, die Qi und Blut tonisiert, begegnen.

Entsprechende Rezeptur aus westlichen Kräutern:

  • Radix Paeoniae alba weiße Pfingstrose 7 g Kaiserkraut
  • Herba Nasturtii Brunnenkresse 5 g Ministerkraut
  • Herba Anserinae Gänsefingerkraut 5 g Polizeikraut
  • Herba Urticae Brennessel 5 g Ministerkraut
  • Radix Glycyrrhizae Süßholz 3 g Polizeikraut
  • Semen Lini Leinsamen 5 g Ministerkraut

Beschreibung der Rezeptur aus westlichen Kräutern:

Ähnlich wie bei den Qi tonisierenden Kräutern verhält es sich bei den Blut tonisierenden Kräutern. Es ist äußerst schwierig (wenn überhaupt möglich), die chinesischen Blut tonisierenden Kräuter durch westliche Kräuter zu ersetzen. So ist es beispielsweise kaum möglich, die chinesische Angelikawurzel (Rdx. Angelicae sinensis, chinesische Bezeichnung: Danggui) durch ein westliches Kraut zu ersetzen. Ähnlich verhält es sich bei der Rhemanniaewurzel (Rdx. Rhemanniae, chinesische Bezeichnung: Shudihuang). Ich darf aus diesem Grund an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ein Blut-Mangel gut durch eine entsprechende diätetische Verhaltensweise behandelt werden kann.

Zum Aufbau dieser Rezeptur:

Die weiße Pfingstrosenwurzel (Rdx. Paeoniae alba) ist ein Kaiserkraut, das das Leber-Blut tonisiert und gleichzeitig das Yin bewahrt bzw. nährt. Bei dem Ministerkraut Brunnenkresse (Herba Nasturtii) handelt es sich um ein scharfes, leicht bitteres, thermisch warmes Kraut, das gleichzeitig das Leber-Blut aufbaut, Schleim-Kälte ausleitet und den Verdauungstrakt anregt. Die thermisch kühle Brennnessel (Herba Urticae) nährt als Ministerkraut das Leber-Blut und löst Leber-Qi-Stagnationen auf. Sie dient auch als Schutz vor einer zu stark nährenden bzw. befeuchtenden Wirkung der Pfingstrosenwurzel (Rdx. Paeoniae alba), da Brennnessel (Herba Urticae) eingesetzt werden kann, Feuchtigkeit aus dem Bereich des Unteren Erwärmer auszuleiten. Das adstringierende, leicht süße, bittere, thermisch kühle Gänsefingerkraut  (Herba Anserinae) tonisiert als Polizeikraut einerseits den Verdauungstrakt, andererseits besitzt es eine Blut kühlende und krampflösende Wirkung. Es ist wichtig, bei Vorliegen eines Blut-Mangels das Milz-Qi zu tonisieren, da bei einer Schwäche des Milz-Qi die Blutproduktion beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund finden sich 3 Gramm Süßholz (Rdx. Glycyrrhizae) als Polizeikraut in der Rezeptur. Die süßen, leicht zusammenziehenden, thermisch warmen Leinsamen (Semen Lini) wirken in ähnlicher Weise: sie stärken das Qi von Milz und Magen und nähren als Ministerkraut gleichzeitig das Blut. Sie sind indiziert, wenn aufgrund eines Blut-Mangels Verstopfung mit einem trockenen Stuhl vorliegt.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass diese Rezeptur ausgewogen ist. Sie enthält sowohl thermisch kühle wie auch warme Kräuter. Neben den Leber-Blut tonisierenden Kräutern enthält sie auch Kräuter, die das Milz-Qi tonisieren. Aus diesem Grund kann diese Rezeptur über einen längeren Zeitraum hindurch eingenommen werden, obwohl ich an dieser Stelle noch einmal festhalten möchte, dass mit chinesischen Kräutern ein Blut-Mangel effektiver behoben werden kann als mit westlichen Kräutern.

 

2. Rezeptur: Dang gui shao yao san (Angelicae Sinensis und Paeonia Alba-Dekokt)

  • Angelicae sinensis (Danggui) 3 g Kaiserkraut
  • Paeonia alba (Baishaoyao) 12 g Kaiserkraut
  • Ligustici (Chuanxiong) 3 g Kaiserkraut
  • Atractylodis macrocephalae (Baizhu) 4 g Ministerkraut
  • Poria Cocos (Fuling) 4 g Ministerkraut
  • Alismatis (Zexie) 6 g Ministerkraut

Wirkung:

  • Nährt das Leber-Blut
  • Löst Leber-Qi-Stagnationen auf
  • Tonisiert die Milz
  • Leitet Feuchtigkeit aus

Indikation:

  • Blasse Gesichtsfarbe
  • Schmerzen im Bauchbereich
  • Immer wiederkehrende Spasmen (Krämpfe) im Bauchbereich
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Leichte Ödeme (Wasseransammlungen) im Beinbereich
  • Unregelmäßige, schmerzhafte Menstruationsblutung
  • Zu schwache Menstruationsblutung
  • Regelmäßige Todgeburten

Entsprechende westliche Krankheitsbilder:

  • Anämie (Blutmangel)
  • Dysmenorrhoe (Schmerzen zur Zeit der Blutung)
  • Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)
  • Drohende Frühgeburt
  • Regelmäßige Aborte (Todgeburten)
  • Chronische Nephritis (Entzündung des Nierengewebes)
  • Vaginitis (Entzündung der Scheide)
  • Cervicitis (Entzündung des Muttermundes der Gebärmutter)
  • Adnexitis (Entzündung der Eileiter und Eierstöcke)
  • Hepatomegalie (Vergrößerung der Leber)

Zungendiagnose:

blasser Zungenkörper; Zungenbelag: dünn, trocken.

Pulsdiagnose

(Mai): dünn (xi).

Beschreibung der klassischen TCM-Rezeptur:

Die Rezeptur „Dang gui shao yao san“ nährt das Leber-Blut, löst Qi-Stagnationen auf, tonisiert das Milz-Qi und leitet Feuchtigkeit aus. Sie wird hauptsächlich gegen Schmerzen in der Abdominalregion eingesetzt. Schmerzen in dieser Region können verschiedene Ursachen haben. Die Rezeptur „Dang gui shao yao san“ sollte zur Anwendung kommen, wenn ein Leber-Blut-Mangel in Kombination mit einer Blut-Stagnation sowie einem Milz-Qi-Mangel mit daraus resultierender Feuchtigkeits-Stagnation vorliegt. Charakteristisch ist, dass die auftretenden Schmerzen nicht stark sind, jedoch lange Zeit andauern können. Typische Beschwerden, bei der die Rezeptur „Dang gui shao yao san“ verwendet werden kann, sind: Schmerzen in der Abdominalregion, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Schwäche oder ein Taubheitsgefühl im Bereich der unteren Extremitäten während einer Schwangerschaft oder post partum (nach der Geburt).

Die Rezeptur hat zwei Hauptwirkungen: einerseits tonisiert sie das Leber-Blut, andererseits tonisiert sie das Milz-Qi. Aus diesem Grund, und weil die Rezeptur sehr ausgewogen zusammengestellt ist und relativ milde Kräuter enthält, wird sie in China regelmäßig Frauen verschrieben, wenn bei diesen Schmerzen auftreten. Die Kräuter der Rezeptur können während einer Schwangerschaft eingenommen werden.

Zur Analyse der einzelnen Kräutern:

Die Kaiserkräuter Rdx. Angelicae sinensis (Danggui), Rdx. Paeonia alba (Baishao) und Rdx. Ligustici (Chuanxiong) tonisieren das Leber-Blut, regulieren den Fluss des Leber-Qi und lösen Verhärtungen auf. Rdx. Paeonia alba (Baishao) wird hauptsächlich eingesetzt, um einer Leber-Qi-Stagnation entgegen zu wirken, Krämpfe und Schmerzen zu lindern, aber auch, um das Blut zu tonisieren.

Die Ministerkräuter Poria Cocos (Fuling), Rhz. Atractylodis macrocephalae (Baizhu) und Rhz. Alismatis (Zexie) tonisieren das Milz-Qi und leiten Feuchtigkeit über die Diurese (Harnfluss) aus. Rdx. Paeonia alba (Baishao) wird gerne in Kombination mit Rhz. Atractylodis macrocephalae (Baizhu) verwendet. Die beiden Kräuter wirken harmonisierend im Bereich von Leber und Milz. Der Quellentext „Jin gui jao lue“ empfiehlt, die Kräuter in Kombination mit Reiswein einzunehmen. Die scharf-warme Eigenschaft des Reisweines unterstützt die Zirkulation des Leber-Qi und regt die Diurese (Harnfluss) an.

Entsprechende Rezeptur aus westlichen Kräutern:

  • Radix Paeoniae alba weiße Pfingstrose 7 g Kaiserkraut
  • Herba Nasturtii Brunnenkresse 5 g Kaiserkraut
  • Herba Bursae pastoris Hirtentäschel 5 g Ministerkraut
  • Cortex Viburi wilder Schneeballbaumrinde 4 g Ministerkraut
  • Herba Anserinae Gänsefingerkraut 5 g Ministerkraut
  • Pericarpium Aurantii Pomeranzenschale 6 g Ministerkraut
  • Fructus Crataegus Weißdornfrüchte 4 g Ministerkraut

Beschreibung der Rezeptur aus westlichen Kräutern:

Als Kaiserkraut dieser Rezeptur dient die weiße Pfingstrosenwurzel (Rdx. Paeoniae alba). Diese tonisiert das Leber-Blut. Darüber hinaus hat sie eine Blut bewegende und Schmerz stillende Wirkung. Brunnenkresse (Herba Nasturtii) ist ein scharfes, leicht bitteres, thermisch warmes Kraut, das als zweites Kaiserkraut das Blut nährt und gleichzeitig den Verdauungstrakt anregt. Hirtentäschel (Herba Bursae pastoris) hingegen ist thermisch kühlend. Dieses Ministerkraut kann eingesetzt werden, um Blut-Stagnationen im Bereich des Unteren Erwärmers aufzulösen. Zusätzlich löst es Leber-Qi-Stagnationen auf und leitet Feuchte Hitze aus. In Kombination mit den Blut tonisierenden Kräutern ist Hirtentäschel (Herba Bursae pastoris) eines der besten Kräuter, um Blut-Stagnationen aufgrund des Blut-Mangels entgegenzuwirken. Alle weiteren Kräuter dieser Rezeptur dienen als Ministerkräuter: Die Rinde des Schneeballbaumes (Cortex Viburi) ist thermisch wärmend. Sie wirkt Yang-tonisierend und kann zur Behandlung einer Dysmenorrhoe (Schmerzen zur Zeit der Blutung) verschrieben werden. Diese Schmerz stillende, Krampf lösende Wirkung wird durch das adstringierende, leicht süß, bittere, thermisch kühle Gänsefingerkraut (Herba Anserinae) unterstützt. Gleichzeitig tonisiert Gänsefingerkraut (Herba Anserinae) das Milz-Qi. Pomeranzenschalen (Pericarpium Aurantii) und Weißdornfrüchte (Fructus Crataegus) tonisieren das Milz-Qi und können eingesetzt werden, um Feuchtigkeit auszuleiten. Es ist empfehlenswert, dieser Rezeptur aus westlichen Kräutern am Schluss einen Schuss Reiswein hinzuzufügen. Durch den Reiswein wird die Zirkulation des Leber-Qi unterstützt und die Diurese (der Harnfluss) angeregt. In diesem Fall dient Reiswein als „Botschaftskraut“.

[notification type=“notification_info“ ]Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch „Westliche und traditionell chinesische Heilkräuter“ von Florian Ploberger, Bacopa-Verlag, 2017.[/notification]

Autor:

422d26baDr. med. Florian Ploberger, B.Ac., MA
TCM-Arzt, Univ.-Lektor, Präsident der ÖAGTCM, Tibetologe, Fachbuchautor.
www.florianploberger.com

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