Naturmed Nlog - Therapeuten Fachbuchblog

Die oftmals verkannte Kraft der Natur

Die alternativen Heilverfahren der Naturheilkunde werden oft kritisch betrachtet. Viele der Anwendungen basieren jedoch auf jahrtausendealten Rezepten und Heiltechniken, die sich bewährt haben. Gemein haben diese Heiltechniken, dass sie keine technologischen Hilfsmittel einsetzen und durch natürliche Mittel die Selbstheilung des Körpers anregen sollen.

Die klassische Naturheilkunde umfasst die folgenden Teilgebiete:

  • Phytotherapie (Pflanzenwirkstoffe)
  • Balneotherapie (Wärme- und Kältetherapie)
  • Hydrotherapie (Wasseranwendungen)
  • Ernährungstherapie
  • Ordnungstherapie
  • Bewegungstherapie

Die Naturheilkunde hat ihre Wurzeln in verschiedenen Kulturen. Sie geht unter anderem auf den griechischen Arzt Hippokrates von Kos zurück und auch in der traditionellen Chinesischen Medizin finden sich viele ganzheitliche Ansätze. In Deutschland ist vor allem die Kneipp-Therapie bekannt. Der Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte diese Kombination aus Wasseranwendungen, Ernährungstherapie auf Basis von vielseitige Vollwertkost und Bewegung im 19. Jahrhundert. Diese Kneipp-Therapie wird auch noch heute in mehrwöchigen Kuren in vielen Heilbädern durchgeführt.

Die Liste der Naturheilverfahren ist jedoch noch deutlich länger. Alleine in Deutschland organisieren sich rund 14.000 Ärzte in Gesellschaften für Naturheilverfahren. Mittlerweile ist die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren bei Ärzten ein anerkannter Titel, der eine bestimmte Ausbildung voraussetzt. Nur nach einer abgeschlossenen Facharztausbildung ist es möglich, die Weiterbildung Naturheilverfahren zu beginnen. Die Ausbildung für Naturheilkunde umfasst praktisches und theoretisches Wissen aus den verschiedenen Bereichen.

Ein großer Bereich der Naturmedizin ist die Ernährungsmedizin. Ernährung und Diätetik sind aktuell wie noch nie. Das Thema gesunde, ausgewogene und natürliche Ernährung ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Naturheilkunde fokussiert sich vor allem auf die natürliche Wirkung bestimmter Lebensmittel sowie die Vorteile einer ausgewogenen Ernährung auf Geist und Körper. Beispiele sind eine ausgewogene Vollwertkost, um Probleme im Magen-Darm-Bereich zu lösen oder die Heilwirkung verschiedener Gewürze und Pflanzen. Die Wirkung dieser Ernährungsmedizin ist teilweise wissenschaftlich belegt, teilweise beruhen die Lehren auf jahrhundertealten, überlieferten Traditionen.

Krankenversicherung und Naturheilverfahren – kein rotes Tuch mehr

Eine lange Zeit haben Krankenkassen die Kostenübernahme von alternativen Behandlungsmethoden kategorische abgelehnt. Diese negative Einstellung der Krankenkassen gegenüber den Naturheilverfahren hat sich in den letzten Jahren geändert. Inzwischen gibt es durchaus Krankenkassen, die auch Naturheilverfahren bezuschussen. Dennoch gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen den verschiedenen Krankenkassen. So gibt es einige Krankenkassen, die Naturheilverfahren bezuschussen, während andere den alternativen Behandlungen immer noch ablehnend gegenüberstehen.

Unterschiede gibt es auch bei der Art von Heilverfahren, die finanziert werden. Besonders aufgeschlossen waren Krankenkassen gegenüber Homöopathie, Osteopathie und traditioneller Chinesischer Medizin. Bei den Naturheilverfahren wurden Behandlungen wie Anthroposophie, Chelattherapie oder Irisdiagnostik von einigen Krankenkassen bezuschusst. Auch Reflexzonenmassagen, Shiatsu und Ayurveda wurden von einigen Krankenkassen zum Teil finanziert. Alternative Heilverfahren werden somit inhaltlich unterschiedlich bewertet.

Eine Krankenversicherung finden, die Naturheilkunde und alternative Behandlungen finanziert

In Tests sind es vor allem die privaten Krankenkassen, die Zuschüsse zu Naturheilverfahren beisteuern oder komplette Behandlungskosten übernehmen. Doch auch bei den gesetzlichen Krankenkassen gibt es einige, die entsprechende Behandlungen mit alternativen Heilpraktiken unterstützen. Gerade die Betriebskrankenkassen zeigen sich offen gegenüber Naturheilverfahren .

Wer also verstärkt auf Naturheilkunde und alternative Heilverfahren setzen möchte, der sollte gezielt eine Krankenkasse auswählen, die diese Behandlungen finanziert. So ist es wichtig, zunächst die Krankenkassen zu identifizieren, die offen gegenüber solchen Behandlungsmethoden sind. Danach beginnt der Kostenvergleich beziehungsweise die konkrete Auswahl der möglichen Krankenkassen. Gerade die privaten Krankenkassen stehen nicht jedem offen. Nur Beamte, Selbständige, Freiberufler und Angestellte sowie Arbeiter mit einem hohen Bruttoeinkommen können in eine private Krankenkasse wechseln. Außerdem gibt es in den privaten Krankenkassen unterschiedliche Tarifklassen. Diese unterscheiden sich im Leistungsumfang – auch in Bezug auf alternative Heilverfahren. So kann es sein, dass der Basistarif private Krankenversicherung bestimmte Naturheilkundeverfahren der alternativen Verfahren nicht abdeckt.

Ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Vor allem der Wechsel in den Basistarif ist einfach, da keine Voraussetzungen oder Ausschlussgründe gelten. Der Basistarif der privaten Krankenversicherungen entspricht in etwa dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung. Deshalb ist es wichtig, vorher abzuklären, inwieweit alternative Behandlungsmethoden und Naturheilkundeverfahren finanziert werden. Unter Umständen ist ein Wechsel in den Basistarif dann nicht zielführend, sondern es ist besser, einen anderen Tarif zu wählen.

Wichtig ist bei der Wahl der Krankenversicherung im Hinblick auf alternative Heilverfahren zu beachten, in welcher Höhe die jeweilige Versicherung solche Behandlungen bezuschusst. In der Regel werden die Behandlungskosten nicht komplett übernommen. Die Höhe der Bezuschussung kann sich nach verschiedenen Kriterien richten. Entweder gibt es Zuschussgrenzen, die entweder prozentual oder nach einer festen Obergrenze berechnet werden. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten abhängig von der Behandlung. Dies ist gerade bei Heilpraktikern sowie Ärzten, die gleichzeitig Homöopathen sind, oftmals gang und gäbe. Es gibt also nach wie vor zahlreiche Dinge zu beachten, wenn eine möglichst hohe Kostenübernahmen bei Naturheilbehandlungen angestrebt wird.