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Vithoulkas und Farrington, der Elsevier Verlag wartet mit neuen Homöopathie-Klassikern auf.

Die steigende Nachfrage nach den „alten Klassikern“ führt zu einer Reihe von Neuauflagen wie z.B. von Vithoulkas und Farrington und unterstreicht somit auch das Engagement der großen Fachverlage an der klassischen Homöopathie. Hier ein Interview mit einer der Verantwortlichen beim Elsevier-Verlag für Homöopathie.

Frau Frankl, Sie sind bei Elsevier für den Bereich Homöopathie zuständig.
Der Elsevier-Verlag hat in den vergangenen Jahren immer wieder einzelne Homöopathie-Titel herausgebracht. Dann wurde es im Bezug auf Neuerscheinungen in der Homöopathie aus Ihrem Hause etwas ruhiger. Jetzt wartet der Verlag mit einigen beachtenswerten Neuerscheinungen auf. Hat der Elsevier-Verlag das Segment Homöopathie wiederentdeckt?

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Farrington´s Homöopathie-Klassiker Klinische Materia Medica

Die Homöopathie hat es bei Elsevier immer gegeben. Allerdings wurden in den letzten Jahren andere Schwerpunkte gesetzt. Wenn an den Verlag interessante Manuskripte oder Buchideen herangetragen werden, sind wir absolut aufgeschlossen. Für den Verlag steht dabei immer die Qualität im Vordergrund. Ein feines, hochwertiges Buchprogramm für Homöopathen zu schaffen, das ist das Ziel. Dabei wollen wir den Homöopathen Bücher an die Hand geben, die sie brauchen können – sowohl zum Lernen, als auch für ihre Arbeit in der Praxis.

Warum liegt der Schwerpunkt der neuen Titel auf Vertretern der Klassischen Homöopathie?

Auf die klassischen Homöopathen ist Verlass. Das wissen auch die Therapeuten. Dass uns das Wissen der klassischen Homöopathen zur Verfügung steht, kann nicht hoch genug bewertet werden. Um eine sichere Verordnung machen zu können, muss man die Arzneimittel intensiv studieren. Wissen und Erfahrung ist genau das, was wir in den Arzneimittellehren finden. Im Prinzip funktionieren die verschiedenen Arzneimittellehren wie Puzzlesteine, zusammen ergeben sie das große Bild. Als Verlag nutzen wir die Möglichkeit, dieses Wissen am Leben zu halten und in bester Qualität zur Verfügung zu stellen. Der Schwerpunkt des Programms liegt übrigens nicht „nur“ bei den „Klassikern“. Wir haben Standardwerke, die nahezu in jeder Praxis stehen, wie den „Leitfaden Homöopathie“ oder die „Homöopathie in der Kinder- und Jugendmedizin“.

Mit George Vithoulkas haben Sie einen herausragenden Autor der Gegenwart in Ihren Reihen, der zahlreiche Homöopathen durch seine begeisternde Art zur Homöopathie gebracht hat. Was macht Vithoulkas so besonders?

Genau das ist der Punkt: Vithoulkas ist ein herausragender Homöopath der Gegenwart! Für seinen Beitrag, die Homöopathie als wirkungsvolle Alternative zur konventionellen Medizin zu betrachten, ist er mit dem „alternativen Nobelpreis“ (Right Livelyhood Award) ausgezeichnet worden. Von ihm zu Lernen und mit seinen Büchern das Wissen zu vertiefen, ist etwas Besonderes.

Wir haben nicht nur seine umfangreiche hochgelobte „Materia Medica Viva“ neu aufgelegt, sondern auch seine „Wissenschaftliche Homöopathie“, die aus 2 Bänden besteht: „Ebenen der Gesundheit“ und „Theorie und Praxis homöopathischen Heilens“. In „Theorie und Praxis …“ liefert Vithoulkas den theoretisch praktischen Unterbau, sozusagen die Voraussetzung um das, was in „Ebenen der Gesundheit“ thematisiert wird, vernünftig umsetzen zu können. Besonders interessant in den „Ebenen …“ sind die ausführlichen Fallbeispiele mit mehrjährigen Behandlungsverläufen und natürlich das Modell der Ebenen mit seinen 4 Gruppen und 12 Levels.

Als weiterer Baustein für das Homöopathie-Segment erschien bei Elsevier im November unter dem Titel Meister der klassischen Homöopathie eine weitere klinische Materia Medica. Viele der etablierten Homöopathen besitzen bereits mehrere Materia Medica. Warum wäre es für einen Homöopathen trotzdem interessant, dieses Buch zu besitzen?

Die „Klinische Materia Medica“ von Farrington liegt mir besonders am Herzen. Dieses Werk ist eine Perle in der homöopathischen Literatur und in der Übersetzung von Rainer Wilbrand einzigartig. Die Frage, wie viele Arzneimittellehren ein Homöopath braucht, kann man letztlich nicht beantworten. Im Prinzip kann man davon ausgehen, dass der Patient aufgrund seiner individuellen Symptome den Therapeuten zu dem einen oder anderen „Klassiker“ führt. Findet der Therapeut z.B. eine  aufschlussreiche Beschreibung bei Farrington, die ihn zum richtigen Mittel führt, ist genau diese Materia Medica die richtige. In einem anderen Fall könnte es Tyler, Phatak oder Kent sein. Und nicht nur das: Jeder dieser „großen“ Homöopathen bringt seine persönliche Art zu sehen und Zusammenhänge herzustellen mit. Es geht um Wissen und Erfahrung. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, mehrere Arzneimittellehren nicht nur zu besitzen, sondern sich auch intensiv damit zu beschäftigen. Würden diese Homöopathen heute noch leben, würde man mit Sicherheit ihre Vorlesungen besuchen.

Vielen Dank für das Gespräch.

>>Hier Infos zu dem Buch von Farrington, Klinische Materia Medica.