Naturmed Nlog - Therapeuten Fachbuchblog

Wie unterscheidet sich Ergotherapie und Physiotherapie

Als Patient fragt man sich oft nach den Unterschieden zwischen den beiden Fachgebieten. Daher haben wir für Sie die Unterschiede zusammengestellt:

Bei der Physiotherapie geht es darum, dem Patienten typische Bewegungsabläufe des normalen täglichen Lebens zu erhalten und zu ermöglichen (physio, griechisch bedeutet natürlich) und therapeia bedeutet die Behandlung. Hier steht die Wiederherstellung von vormals gestörten Körperfunktionen im Vordergrund.

Im Gegensatz dazu bedeutet ergo Werk, Arbeit oder Handlung. Die Ergotherapie hat das Ziel, den Patienten, der in seiner alltäglichen Handlungsfähigkeit beschränkt ist, zu stärken. Der Patient soll sich selbst versorgen können und wieder aktiv in seiner gesellschaftlichen Umwelt tätig sein und so seine Lebensqualität zu verbessern.

Hierzu gehören sich selbst anziehen, selbständig Essen zubereiten und Freunde treffen.

Die Ergotherapie behandelt also sich nicht nur körperlichen Beschwerden, sondern beschäftigt sich zusätzlich auch mit psychischen oder kognitiven Themen.

Sollten Sie als Patient Einschränkungen im körperlichen Bereich haben, gibt es sicherlich mit der Physiotherapie eine Reihe von Überschneidungen. Hierzu ein gutes Anschauungsbeispiel:

Ein Patient mit einer gelähmten Hand kann sich keine Mahlzeit zubereiten. Hier versucht die Ergotherapie mit verschiedenen Konzepten die Bewegung der Hand so wiederherzustellen, dass der Patient wieder selbständig Essen kann. Aus Sicht der Physiotherapie soll nur die Hand wieder funktionstüchtig werden. Im Gegensatz zur Ergotherapie, die den Zweck hat, die Handlung des Essen-Kochens als Teil des selbständigen Lebens wiederherzustellen. Beide Berufe haben das gleiche Grundbedürfnis, dem Patienten zu helfen – doch auf unterschiedliche Art und Weise. Um diese Wege auf die eine oder andere Art therapieren zu können, gibt es hier auch unterschiedliche Ausbildungsrichtungen.

Hier einige Therapiebeispiele für die Ergotherapie bei:

Kindern und Jugendlichen mit:

  • Entwicklungsverzögerungen oder fein- und grobmotorischen Problemen
  • Schwierigkeiten in der Schule
  • Konzentrationsstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten oder sozialen Problemen
  • Behinderungen (körperlichen oder geistigen)

Erwachsenen mit Erkrankungen in folgenden Pathologien:

  • Neurologie (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Demenz, Parkinson, Lähmungen usw.),
  • Orthopädie (Handchirurgie usw.),
  • Rheumatologie (Rheuma),
  • Psychiatrie (Psychose, Neurose, Depression),
  • Traumatologie (Schädel-Hirn-Trauma usw.)