Wunde Haut im Alter – die richtige Toilettenhygiene

Bei windeltragenden Babys ist die Hygiene im Intimbereich ein wichtiges Thema. Aus Schamgründen wird bis heute selten darüber gesprochen, dass sich diese Prozesse im Alter wiederholen können. Inkontinenz und Blasenschwäche sind weitverbreitete Phänomene, in der Pflege begegnen Fachkräfte immer wieder Personen, die vollständig auf Windelhosen angewiesen sind. Die richtige Pflege ist essenziell für die Hautgesundheit und sie besteht aus mehreren Schritten.

Die richtige Produktwahl fördert die Trockenheit der Haut

Windeldermatitis, Pilze und wunde Stellen entstehen, wenn die Haut dauerhaft zu feucht bleibt. Die Auswahl der richtigen Schutzhosen ist von entscheidender Wichtigkeit bei der Hautpflege. Wird Urin effektiv aufgesogen, bleibt die Haut im Intimbereich trocken und die Gefahr von Pilzen und wunden Stellen sinkt.

Um aufgeriebene und wunde Stellen zu verhindern, eignen sich bei mobilen Personen vor allem Pantyhosen, die wie eine normale Unterhose getragen werden können. Der Vorteil hierbei ist, dass sie frei von Klebeflächen sind und es dadurch nicht zu Irritationen der Hautoberfläche kommt. Ältere Selbstversorger können die Schutzhosen selbstständig wechseln, sie eignen sich aber auch in der Pflege, sofern die Person beim Anziehen noch gestützt stehen kann. Aufgrund der Struktur ist es möglich, die Pantyhosen seitlich aufzureißen und dann problemlos auszuziehen.

Gründliche Reinigung zur Vorbeugung vor Krankheiten

Im Alter verändert sich das Leben oft stark. Senioren benötigen vertraute Personen in ihrem Umfeld, um sich selbst die optimale Pflege zukommen zu lassen. Das ist ebenso wichtig, wie das Vertrauensverhältnis zum eigenen Arzt, denn einige typische Altersprobleme betreffen sensible Regionen. Ist ein älterer Mensch auf Schutzhosen angewiesen, braucht es beim Wechsel und bei der Reinigung nicht selten Hilfe.

Anstatt auf aggressive Reinigungsmittel oder trockenes Toilettenpapier zurückzugreifen, sind Feuchttücher eine gute Wahl. Sie sollten größer als Babyfeuchttücher sein und optimal für die Haut älterer Menschen konzipiert sein. Anders als häufig angenommen ist die Windeldermatitis nicht nur ein Problem von Babys, sie kann auch bei Erwachsenen auftreten. Unzureichende Reinigung des Intimbereichs und Pos gehört zu den häufigsten Gründen hierfür.

Wundversorgung und Prävention auch für Senioren wichtig

Der Prozess beim Schutzhosenwechsel ist bei einem älteren Menschen kaum anders als bei Säuglingen. Manchmal kommt es vor, dass die Haut durch große Mengen Stuhl und Urin nicht vollständig trocken bleibt. Mit einer Barrierecreme wird ein Film erzeugt, der die Haut weniger anfällig gegenüber Reizen macht. Sind bereits wunde Stellen vorhanden, kann eine Salbe mit Zink die Heilung unterstützen. Unbehandelt droht die Gefahr einer Pilzentwicklung, die mit quälendem Juckreiz und Schmerzen einhergeht.

Keine Scham bei Inkontinenz – der Arzt hilft gerne weiter

Es gibt diese typischen Themen, die beim Arzt nur unter Scham angesprochen werden. Eines davon ist Inkontinenz und viele Patienten warten lange, bis sie sich endlich Hilfe suchen. Obwohl die Beschwerden nicht in jedem Fall heilbar sind, gibt es Hilfs- und Linderungsmethoden, die ein erfülltes Leben möglich machen.

Unabhängig vom Alter ist eine Funktionsstörung von Blase und Darm kein Grund, den Arztbesuch zu vermeiden. Es handelt sich fast immer um eine körperliche Ursache, die ebenso auftreten kann, wie eine Erkrankung der Organe. Je früher der Arzt konsultiert wird, desto eher bekommen Betroffene Hilfe. Heute sind die modernen Hilfsmittel inklusive Pflegeprodukte so vielfältig, dass ein normales Leben auch trotz Inkontinenz möglich bleibt.